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Der Stroop Effekt |
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Wenn Du einmal versuchst, zu den im nebenstehenden Bild geschriebenen
Wörtern in schneller Folge jeweils die Schriftfarbe zu benennen, wirst Du schnell erkennen, dass wir
einige "Fallen" eingebaut haben: Einige Wörter sind in "der falschen Farbe"
geschrieben und bringen uns damit durcheinander. Etwas schwächer funktionieren die Fallen auch
umgekehrt: Versuche möglichst schnell jeweils die Wörter selbst vorzulesen.
Auch dies fällt Dir zumindest geringfügig schwerer, wenn
das geschriebene Wort nicht zu der Schriftfarbe passt. Dieser Effekt wird Stroop Effekt genannt[*].
Wenn Du jemanden kennst, der oder die farbenblind ist, oder wenn
Du einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester hast, die noch nicht lesen
können, kannst Du sie die Aufgabe auch einmal probieren lassen.
Es überrascht nicht wirklich, dass sie mit dieser Aufgabe
(bzw. mit der jeweiligen Hälfte der Aufgabe, die sie überhaupt bearbeiten
können) keine Probleme haben. Dennoch bleibt verblüffend, dass uns die
Aufgabe gerade dann schwer fällt, wenn wir beide Fähigkeiten, die Farbwahrnehmung
und das Lesen, mitbringen. Normalerweise ist es doch so, dass zusätzliche
Fähigkeiten uns den Alltag erleichtern und nicht erschweren.
Wie kommt es nun also, dass sich unsere verschiedenen Fähigkeiten
in die Quere kommen? Und was besagt das darüber, wie unser Gehirn
aufgebaut ist? Auf den folgenden Seiten wollen wir diese am Beispiel
des Stroop Effekts genauer untersuchen.
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Anmerkungen |
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- Der Effekt ist benannt nach seinem "Entdecker", J. Ridley Stroop, der den Effekt
1935 erstmals wissenschaftlich untersucht hat. Das "oo" in Stroop wird als langes "u"
ausgesprochen.
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